Erste Hilfe beim Hund
Augenverletzungen: Vorsicht bei Augenverletzungen ! Fremdkörper müssen behutsam aus dem Auge entfernt werden, damit sie die Hornhaut nicht weiter verletzen können, danach gründlich mit Wasser ausspülen.
Bisswunden: Bisswunden sind oft punktförmig, klein aber tief. Sie sollten gespült und offen gehalten werden.
Blutende Wunden: Bei nicht stark blutenden Wunden das Fell um die Wunde kurzschneiden und mit 3% Wasserstoffperoxid-Lösung oder Essigsaurer Tonerde desinfizieren. Bei Gefahr der Verschmutzung einer Wunde einen Verband anlegen der gut gepolstert und nicht zu fest sitzen darf. Blutet eine Wunde, sollte man sie kurz bluten lassen, damit der grobe Dreck herausgespült wird. Kommt die Blutung nach 10 Minuten nicht zum Stillstand, nehmen Sie eine Mullbinde und drücken sie mit leichten Druck auf die Wunde (nicht tupfen oder reiben und die Wundränder müssen zusammen führen). Sickert das Blut durch die Mullbinde hindurch, nicht gegen eine neue auswechseln, sondern eine weitere auf die erste legen. Kommt die Blutung nicht zum Stillstand, einen Druckverband anlegen und sofort zum Tierarzt fahren.
Verbrennungen: Hat sich Ihr Hund verbrannt, sollten Sie das Gewebe sofort mit kalten Wasser, kühlen Umschlägen oder Eisbeuteln behandeln.
Vergiftungen: Bei Vergiftungen muss zwischen verschiedenen Fällen unterschieden werden. Hat Ihr Hund ein ätzendes Gift aufgenommen (Laugen-Säuren), dürfen Sie ihn nicht zum Erbrechen bringen ( verätzt auf ein neues Speiseröhre und Mundraum ). Spülen Sie den Mund des Hundes mit viel Wasser aus und geben Sie ihn jede Menge zu trinken. Im Gegensatz dazu sollten Sie bei Vergiftungen, die durch nicht ätzende Substanzen (Pflanzen, Köder usw.) ausgelöst wurden, Ihren Hund zum Erbrechen bringen. Allerdings nur, wenn er bei Bewusstsein ist! Geben Sie ihm alle 10 Minuten einen Teelöffel Speisesalz oder Salzwasser (3 Teelöffel auf eine halbe Tasse Wasser) Nehmen Sie eine Probe des Erbrochenen mit zum Tierarzt mit!
Verletzungen: Verletzte Gliedmaßen sollten beim Transport oben liegen, verletzte Weichteile unten. Achtung: Richtig helfen kann nur der Tierarzt!
Magen und Darm
Erkrankungen des Magens und des Darms werden beim zivilisierten Hund immer häufiger beobachtet. Der Hund zeigt Erbrechen, Durchfall oder beides zusammen sowie Appetitlosigkeit. Es gibt dafür viele Gründe: einmal falsche und ungenügende Ernährung, andererseits Überernährung. Bei der Heilung dieser Erkrankungen spielt Diät eine große Rolle. Mehrtägiges Fasten, Haferschleim, gutes Fleisch und Vitamine sind Voraussetzungen für die Widergesundung des Hundes. Bei Durchfällen gibt man Kohle oder Tabletten. Statt Trinkwasser bekommt der Hund leichten schwarzen oder Fencheltee vorgesetzt. Bei länger anhaltenden Magen- und Darmstörungen soll immer der Tierarzt zu Rate gezogen werden. Chronische Erkrankungen, gerade des Magen- und Darm-Kanals, sind schlecht und nur unter schwierigen Umständen heilbar. Zu den Erkrankungen des Magens und Darms gehört auch der Befall des Hundes mit Spul- und Bandwürmern: jeder Welpe hat Spulwürmer und muss deshalb auch entwurmt werden. Ein Wurmbefall des Hundes hat eine Schwächung seiner Widerstandskraft zur Folge. Außerdem sollte man seinen vierbeinigen Hausgenossen schon aus hygienischen Gründen (enges Zusammenleben mit dem Menschen) entwurmen. Eine Jährliche (eventuell auch häufigere) Wurmkur mit geeigneten Mitteln ist nie fehl am Platz. Der Befall mit Bandwürmern zeigt sich meistens durch Abmagerung des Hundes, vermehrte Fresslust, manchmal auch Fressunlust, Abgang der Bandwurmglieder im Kot, Durchfälle etc. Die Bandwurmbekämpfung ist immer problematisch und kann durch das leichtsinnige Eingeben von stark wirkenden Mitteln sehr gefährlich für den Hund werden. Die Bandwurmbekämpfung gehört deshalb in die Hände des Tierarztes, Erwähnenswert ist auch die Übertragung des Zwischenstadiums des gewöhnlichen Hundebandwurms durch Flöhe. Die Flohbekämpfung ist also eine Voraussetzung zur erfolgreichen Bandwurmkur. Unter den vielen Bandwürmern des Hundes gibt es eine Art (der Kot sieht aus, als ob er mit Gries bestreut wäre), die auch dem Menschen gefährlich werden kann. Das so genannte Schlittern, Rutschen des Hundes auf dem After, hängt nicht immer mit Würmern zusammen. Des Öfteren liegt eine Verstopfung der Duftdrüsen des Hundes vor.
Akuter Kehlkopfkatarrh
Diese Krankheit trifft häufig im Frühjahr durch eine Bakterielle Infektion auf. Erscheinungen sind Husten der anfangs kurz, heiser, trocken, später gedehnt, locker, rasselnd, mit Auswurf verbunden ist. Der Hund hat bei schwerer Erkrankung Fieber mit Appetitmangel und Atembeschwerden. Bei nicht sachgemäßer Behandlung kann es zu dem chronischen Katarrh kommen. Der Tierarzt behandelt den Hund etwa eine Woche mit Antibiotika. Der Patient sollte im gut ventilierten Zimmer von Staub, Rauch, Zugluft und Aufregung ferngehalten werden.
Luftröhren- und Bronchialkatarrh
Lungenkatarrh kommt in der Regel namentlich bei schwächlichen, verzärtelten, jungen Hunden außerordentlich häufig vor. Dieser wird im Allgemeinen durch dieselben Ursachen wie der Kehlkopfkatarrh hervorgerufen. Der akute Lungenkatarrh beginnt, bei halbwegs stärkerer Erkrankung mit wiederholten Anfällen von frösteln und Abgeschlagenheit, weitere auffällige Symptome sind Mattigkeit, Appetitmangel und Fieber. Sehr bald kommt es zum Husten, der anfangs kurz, trocken und schmerhaft hart ist, im weiteren Verlauf locker, feucht, kräftiger wird und sich mit Leichtigkeit durch Druck auf die Luftröhre, oft auch schon durch Beklopfen der Brustwand (dicht hinter der Schulter), auslösen lässt. Bei fortschreitender Erkrankung sind die Atemzüge vermehrt und werden auch mit größerer Anstrengung ausgeführt. Legt man das Ohr an die Brustwand des Hundes, so hört man verschärftes Vesikuläratmen (des Vesikulär oder Bläschenatmen einer gesunden ruhig atmenden Lunge ist ein weiches, schlürfendes, murmelndes, nur beim Einatmen hörsames Geräusch wo hingegen das verschärfte Vesikuläratmen lauter, rauer, schärfer, und mehr oder weniger auch beim Ausatmen zu vernehmen ist.) Wenn der Husten locker geworden ist, hört man ein leichtes Rasseln (Flüssigkeitsrasseln) Der Lungenkatarrh geht bei Erwachsenen, kräftigen Hunden meist in acht bis 14 Tagen vorüber. Bei Jugendlichen und schwächlichen Hunden kann er sich oftmals mit wachsender Heftigkeit über mehrere Wochen erstrecken. In schwierigen Fällen bis hin zu einer Lungenentzündung. Vielfach bezeichnet man den chronischen Lungenkatarrh auch als Asthma. Dieser kann als Ausgang des akuten Katarrhs auftreten und sich von vornherein als chronisches Leiden entwickeln. Dies ist bei älteren, herzkranken Hunden eine sehr häufig vorkommende Erkrankung. Er kennzeichnet sich durch mäßige aber dauernde Atmungsbeschwerden, die durch Aufregung, Anstrengung und schnelles Laufen sich noch wesentlich steigern kann. Begleiterscheinungen sind in der Regel Anfallweise auftretender quälender Husten, Würgen oder Erbrechen, meist feucht, manchmal sogar rasselnd, selten trocken aber niemals besonders kräftig. Die Atemluft ist manchmal übel riechend. Das Allgemeinbefinden in der Regel gut. Die Behandlung des akuten Lungenkatarrhs erfordert einen Tierarzt, der in der Regel Antibiotika einsetzen wird, wodurch in den meisten Fällen die Krankheit sehr schnell erfolgreich bekämpft werden kann. Wobei beim chronischen Lungenkatarrh nur wenig Aussicht auf Heilung besteht, höchstens eine vorübergehende geringere Besserung eintritt. Deshalb beachten Sie bei den ersten Anzeichen einer akuten Erkrankung, den Tierarzt aufzusuchen.
Hepatitis
Impfung geschützt werden. Das Virus wird nicht nur von Hund zu Hund durch Speichel, Harn oder Kot übertragen, sondern auch durch indirekten Kontakt. Die ansteckende Leberentzündung tritt nur noch selten auf. Die Hunde können manchmal innerhalb weniger Stunden sterben, ohne dass der Tierhalter vorher etwas bemerkt hat. Symptome der Erkrankung sind Fieber, Mandelentzündung mit Lymphknotenschwellung, starke Bauchschmerzen, Lungenentzündung und Störung des zentralen Nervensystems. In der Heilungsphase können graue Hornhauttrübungen auftreten.
Erkrankungen der Augen
Bindehautentzündung: Eine oft auftretende Erkrankung der Sehorgane ist die Bindehautentzündung. Als Ursache sind oft kleine, scharfe Fremdkörper wie Sand oder Pflanzenteile anzusehen, die eine Reizung herbeiführen. Zur Entzündung kommt es dann durch Bakterien. Die Augen sind mit Schleim und Sekret verschmiert. An den Augenwinkeln bilden sich so genannte Sekretrinnen, die besonders bei Hunden mit hellem Fell gut zu sehen sind. Die oben genannte Entzündung kann in ein eitriges Stadium übergehen und schließlich zu schweren Hornhautentzündungen etc. führen. Einfache Bindehautentzündungen behandelt man durch Auswaschen der Augen mit Kamillosahnlösung. Man tränkt am besten einen Wattebausch mit der Flüssigkeit und wischt das Auge mehrmals täglich damit aus. Kommt es zu keiner Besserung, ist der Tierarzt aufzusuchen. Sonst kann es eventuell sogar zum Verlust des Augenlichts kommen.
Glaukom: Glaukom ist auch bekannt unter dem Begriff „grüner Star“ und bedeutet, dass der Augeninndruck erhöht ist. Im Inneren des Auges wird eine klare Flüssigkeit gebildet, das sogenannte Kammerwasser. Diese Wasser fließt über den Kammerwinkel ab. Wenn der Abfluss des Kammerwassers gestört ist, steigt der Druck im Auge an. Dann spricht man von einem Glaukom. Das Glaukom ist für den Hund sehr schmerzhaft. Sollte bei einer Augenuntersuchung (Gonioskopie) festgestellt worden sein, dass Veränderungen am Auge vorliegen, ist der Hund regelmäßig zu untersuchen und der Augendruck zu überwachen. Denn nur wenn die Veränderung des Augendrucks frühzeitig entdeckt wird, besteht die Möglichkeit, mit Tropfen das Auge zu behandeln und somit zu erhalten. Sollte dies nicht mehr möglich sein, wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit das Auge entnommen, um dem Hund die Schmerzen zu nehmen.
Ohrenzwang
Es kommt öfter mal vor, dass Hunde an den so genannten Ohrenzwang leiden auch Ohrenwurm genannt, obwohl es gar nichts mit einen Wurm zu tun hat. Das Leiden befällt meist langhaarige Rassen es ist meist eine Ansammlung von Schmutz oder Ohrenschmalz. Wird ein Hund sauber gehalten tritt dies nicht auf es sei denn ein Fremdkörper dringt von außen ein. Der erkrankte Hund hält den Kopf schief, schüttelt diesen öfters, spürt Juckreiz und hat beim Berühren des sich sehr warm anfühlendes Ohrs ersichtlich Schmerzen. Im ersten Stadium zeigt sich im Gehörgang eine leichte Reizung, später stellt sich eine eitrige übel riechende Entzündung und Ekzembildung ein. Das Ohr nässt und fließt in diesem Stadium, es bildet wenn eine geeignete Behandlung fehlt, Wucherungen, die zu einem chronischen Leiden führen können. Ist das Leiden für eine eigene Behandlung nicht schon zu sehr fortgeschritten, reibe man das Ohrinnere, hauptsächlich natürlich die betroffenen Stellen, vorsichtig mit einem vom Tierarzt verschriebenen Medikament ein. Lassen Sie sich zeigen, wie Sie beim Auswischen des Ohres vorzugehen haben, da sonst die Gehörgänge leicht verletzt werden können. Sonst überlassen Sie am besten dem Tierarzt die Behandlung dieses empfindlichen Organs. Manche Erkrankungen des Ohres werden durch Parasiten hervorgerufen, deren Vernichtung die Voraussetzung zu einer Heilung ist. Gegen diese Ohrräude verfügt der Tierarzt heute über hervorragend wirksame Mittel.
Erkrankung von Haut und Haar
Erkrankungen von Haut und Fell des Hundes treten in mannigfaltiger Form auf. Die Entstehung dieser Krankheiten liegt an mangelhafter Pflege, durch falsche Ernährung, Bakterien und Pilze sowie Parasiten. Es kommt dann zum Haarausfall, zum vermehrten Haaren und Abbrechen des Haares im schlimmsten Fall zu Ekzemen. Vorbeugen kann man durch tägliche Pflege des Haarkleides, wie Bürsten und Kämmen, und falls erforderlich durch Baden des Hundes. Flöhe und Läuse behandelt man mit geeigneten Pudern oder Präparaten die vom Tierarzt empfohlen werden .Beachten Sie die Vergiftungsgefahr. Deswegen nach der Behandlung den Hund nicht unbeobachtet lassen. Offene Wunden verbieten diese Behandlung von vornherein. Die durch Milben hervorgerufene Räude war früher eine häufige Erkrankung, heute ist sie eher selten geworden. Wir kennen die Sarcoptes- Räude, hervorgerufen durch eine Milbe, welche sich in der Haut des Hundes Gänge bohrt. Die Räude bevorzugt empfindliche Hautstellen an Kopf, Ohrwurzeln, Augen, Unterbrust, Ellenbogen, Rutenwurzel und Flanken. Der Hund zeigt schon Wochen vor den direkten Ausbruch der Räude durch heftiges Kratzen an, dass er von Milben befallen ist. Genaue Untersuchungen zeigen in diesem Vorstadium winzige Stichwunden; die im Umkreis liegende Haut beginnt sich abzuschuppen und zeigt dann kahle Stellen. Bei der nassen Form bilden sich Knötchen, die in Bläschen mit stark nässenden und schließlich eintrocknenden Inhalt übergehen mitunter bei Vernachlässigung auch zu Ekzembildungen führen. Bei der großen Vermehrungsmöglichkeit der Milbe dehnt sich die Räude langsam auf den ganzen Körper aus und beeinträchtigt Wachstum und Befinden in sehr hohe Masse. Die Heilung dieser Erkrankung gehört in die Hände des Tierarztes. Es wird ein Medikament verschrieben, dass dem Bad zugefügt werden kann. Nach einigen Bädern ist er die Milben los. Immer häufiger auftretend sind die Erkrankungen der Haut und des Haarkleides durch Pilze. Pilzerkrankungen können von den Hund auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden. Erste Anzeichen sind Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme. Die Erkennung der Krankheit sowie die Behandlung sollten Sie den Tierarzt Ihres Vertrauens überlassen. Erkrankungen dieser Art können auch durch Vitaminmangel hervorgerufen werden, auch zu häufiges Baden und waschen mit nicht geeigneten Mitteln können diese Entzündungen der Haut hervorrufen. Zur Behandlung werden Pasten, Salben und Puder verwendet und man sollte die oben angegebenen Ursachen aus dem Weg räumen. Hormonelle Ursachen können auch die Ursachen für Haarausfall und Hautveränderungen sein, dass zeigen die Hunde dann durch symmetrischen Haarausfall an den Flanken. Manchmal kommt es zu Hautverdickungen und stärkerer Pigmentierung der Haut. Dann müssen vom Tierarzt gezielte Hormonabgaben erfolgen. Liegeschwielen und trockene rissige Ballen behandelt man am besten mit Kräften der Natur z.B. mit Ringelblumensalbe aus der Apotheke oder dem Reformhaus.
Allergie
Das Abwehrsystem stuft ein harmloses Antigen ( z.B. Blütenpollen ) fälschlich als gefährlich ein. Es beginnt, dieses Antigen wie ein Krankheitserreger zu bekämpfen. Zu diesem Zweck werden verschiedene Blutzellen und Blutbestandteile aktiv. Dabei werden bestimmte körpereigene Stoffe frei, z.B. Histamin, Serotonin, Lymphokine, Prostaglandine und Leukotriene. Die Wirkungen dieser Stoffe führen zu den typischen Anzeichen einer Allergie.
Beispiele einer Allergie sind:
Erweiterung der Blutgefäße. Folge: Rötung, Austritt von Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Gewebe (Pusteln, Ödeme, Schwellungen ).
Aktivierung der Schleimdrüsen. Folge: Heuschnupfen
Reizung sensorischer Nervenenden. Folge: Juckreiz
Verengung der Bronchien in der Lunge. Folge: Asthma
Gegenmaßnahmen:
Der Tierarzt wird in den meisten Fällen einen Bluttest durchführen. Durch diesen kann er dann die Ursache der Allergie ermitteln und für die meisten Fälle geeignete Maßnahmen treffen.
Zähne und Zahnfleisch
Der Hund hat normalerweise bis zu seinem Lebensende ein gesundes Gebiss. Bei schlechten Zähnen, beginnt oft alles mit Zahnstein. Leichter Zahnstein kann durch Reinigen der Zähne mit Schlemmkreide erfolgen. Starker Zahnstein führt zur Erkrankung der Zähne, des Zahnfleisches und der Kieferhöhlen und sollte deshalb vom Tierarzt entfernt werden.
Bei Junghunden sollten die Milchzähne die nicht von selbst ausgefallen sind gezogen werden. Dieses geschieht um ein gesundes nachwachsen der zweiten Zähne zu gewährleisten.
Hier einige Richtlinien für die Bekämpfung von Staupe:
Wichtig ist das ein Hund grundimmunisiert und später regelmäßig nachgeimpft wird
Die erste Impfung im Alter von 8 – 10 Wochen, die zweite etwa 4 Wochen später. In gefährdeten Gebieten eine dritte Impfung nach weiteren 2 Wochen. Anschließend alle 12 Monate nachimpfen.
Ist der Hund nach 12 Monaten nicht geimpft worden, muss eine komplette Grundimmunisierung erfolgen.
Kranke Hunde und solche mit starkem Parasitenbefall, dürfen nicht geimpft werden. Ihr Immunsystem ist zu stark geschwächt, so dass sie die Impfung nicht umsetzen können.
Auch sollte ein Welpe nicht zu früh geimpft werden. Durch die Muttermilch wird der Impfvirus neutralisiert.
Schnupfen
Schnupfen, d. h. Katarrh der Nasenschleimhaut, ist zumeist auf Erkältung zurückzuführen, manchmal auch auf bestimmte Pflanzenteile wie Grannen oder Spelzen oder auf winzige Insekten oder deren Larven.
Erscheinungen: Niesen, Wischen mit den Pfoten an der Nase, Reiben der Nase an dazu geeigneten Gegenständen, späterhin Nasenausfluss, der anfangs spärlich und wässerig ist, später aber immer trüber, dicker, schleimiger oder auch eiterähnlich wird und, wenn er in großer Menge auftritt, zu schniefendem, rasselndem, unter Umständen etwas erschwertem Atem führen kann. Die Dauer solchen einfachen Schnupfens trägt meist nur wenige Tage; jedes kommen namentlich bei Hunden mit kurzen Köpfen, hin und wieder Nasenkatarrhe vor, die eine Neigung zum chronischen Verlauf zeigen Das aus den: Nasenlöchern fließende Sekret wird dann sehr bald klebrig, glasig oder eitrig, in schweren Fällen wohl auch jauchig und hat die Neigung, die Nasenöffnungen zu verkleben, in der Umgebung derselben zu schmutzigen Krusten einzutrocknen und die dort befindliche Haut in Entzündung zu versetzen. Der Nasenspiegel er scheint in solchen Fällen gewöhnlich trocken, rissig, grau und behält dieses Aussehen selbst nach Beseitigung des Nasenkatarrhs nicht selten für längere Zeit, ja manchmal das ganze Leben hindurch bei. Auch der Geruchssinn kann mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen sein. Bereits an dieser Stelle soll erwähnt werden, wie gefährlich es ist, die Anzeichen eines Schnupfens zu übersehen. Die oft tödliche Staupe beginnt nämlich mit denselben Erscheinungen. Also ist Vorsicht am Platze.
Behandlung: Der einfache Nasenkatarrh geht gewöhnlich auch ohne Behandlung in wenigen Tagen vorüber, und man hat nur nötig, die an den Nasenlöchern klebenden Ausscheidungen wiederholt abzuwischen bzw. die Haut mit Fett oder Vaseline zu bestreichen. Bei allen stärkeren, namentlich eitrigen, besonders aber chronischen Katarrhen kann man täglich ein- bis zweimal die Nasenhöhle mit einer warmen, verdünnten Kamillosahnlösung ausspülen oder je 10 Minuten lang Dämpfe von Kamillenaufguß einatmen lassen (der Topf wird dem Tier vorsichtig unter die Nase gehalten). Danach wird die Nase dünn mit Vaseline eingerieben. Dauert der Schnupfen mehr als ein paar Tage an, ist unbedingt der Tierarzt zu konsultieren.
Verhütung
Wer eine Hündin oder Kätzin hält, wird früher oder später entscheiden müssen, ob er bei seinem Tier das Risiko einer unerwünschten Trächtigkeit in Kauf nimmt oder Maßnahmen ergreifen möchte, die den Sexualzyklus vorübergehend oder endgültig unterbinden. Hündinnen werden in der Regel zweimal im Jahr läufig. Das ist der Zeitabschnitt des Sexualzyklus, in dem die Hündin gedeckt werden kann. Bei Kätzinnen tritt die sogenannte Rolligkeit mehrmals jährlich in Abhängigkeit von der Tageslichtlänge ein. Freilebende Katzen können zwei- bis dreimal pro Jahr tragend werden. Während sich bei Hündinnen operative und medikamentelle Verhütungsmethoden die Waage halten, wird bei Kätzinnen überwiegend durch eine Operation verhütet.
Entgegen der landläufigen Meinung, dass weibliche Tiere sterilisiert und männliche Tiere kastriert werden, liegt der Unterschied nicht im Geschlecht des Tieres, sondern in der Art des operativen Eingriffs. Bei der Sterilisation wird die Passage der Keimzellen unterbrochen, indem beim männlichen Tier der Samenstrang, beim weiblichen Tier der Eileiter durchtrennt wird. Bei der Kastration werden die Keimzell-produzierenden Organe entfernt, also die Eierstöcke beim weiblichen Tier beziehungsweise die Hoden beim männlichen Tier. In der tierärztlichen Praxis wird üblicherweise kastriert, da diese Methode den Sexualzyklus endgültig und sicher unterbindet.
Bei freilaufenden Kätzinnen ist die Kastration die bestmögliche präventive Maßnahme, um einer ungewollten Flut von wilden Katzenwelpen Einhalt zu gebieten. Die Tierschutzvereine werben regelmäßig für diesen operativen Eingriff. Das Operationsrisiko ist sehr gering, die äußere Naht von ein bis zwei Zentimetern Länge heilt innerhalb weniger Tage.
Bei Hündinnen wird neben den Eierstöcken meist noch die Gebärmutter, die bei dieser Tierart sehr zu Entzündungen neigt, entfernt. Auch hier ist der Operations- und Heilungsverlauf meist komplikationslos. Allerdings sind bei der Hündin Nebenwirkungen möglich, die zum Teil rasseabhängig sind. Hier wird der Tierarzt im Einzelfall beraten. Häufigste Nebenwirkung ist die Gewichtszunahme, die durch Diät und ausreichende Bewegung vermeidbar ist.
Eine Alternative zur operativen Trächtigkeitsverhütung ist die medikamentelle Verhütung mittels Hormonpräparaten. Diese werden vom Tierbesitzer in Form von Tabletten regelmäßig eingegeben oder als Injektion im Abstand von fünf bis sechs Monaten vom Tierarzt verabreicht. Diese Art der Verhütung ist reversibel, das heißt, nach Absetzen der Hormonzufuhr normalisiert sich der Sexualzyklus wieder, so daß eine Trächtigkeit wieder möglich wird.
Quelle: Pressedienst Bundesverband praktischer Tierärzte e.V. 10.09.00
Scheinträchtigkeit
Anja ist eine temperamentvolle, anhängliche Pudeldame. Immer aufmerksam und zu einem Schabernack bereit. Aber zweimal im Jahr verwandelt sie sich für zwei bis drei Wochen in eine völlig andere. Sie wird zunehmend träge und teilnahmslos, zieht sich mit all ihren Spielsachen in ihr Körbchen zurück und scheint dort in Weltschmerz zu versinken. Ihr Appetit lässt nach, das Gesäuge schwillt an und wird intensiv beleckt.
Wie Anja leiden viele Hündinnen im Anschluss an die Läufigkeit unter der sogenannten Scheinträchtigkeit. Sie bilden sich ein, Junge zu bekommen und verändern ihr Verhalten auffällig. Manche Hündinnen werden in dieser Zeit besonders anhänglich, andere aggressiv oder teilnahmslos.
Dabei liegt diesem eigenartigen Zustand ein ganz normaler biologischer Vorgang zugrunde. Bei jeder Hündin, ob tragend oder nicht, wird nach der Läufigkeit das Schwangerschaftshormon Progesteron gebildet. Es regt unter anderem das Milchdrüsenwachstum an und lässt den Hund träge werden. Etwa zwei Monate nach der Läufigkeit wird entsprechend dem biologisch vorgesehenen Geburtstermin auch bei der nicht tragenden Hündin Milch im Gesäuge gebildet. Gewöhnlich bleibt die Milchproduktion gering und versiegt, für den Besitzer unbemerkt, nach wenigen Tagen. Bei der scheinträchtigen Hündin bleibt sie erhalten. Als Ursache wird die Fehlsteuerung des Hormons Prolaktin angenommen, das bei der säugenden Hündin den Milchfluss anregt.
Damit der oft qualvolle Zustand für Hund und Mensch ein rasches Ende nimmt, sollte die betroffene Hündin in dieser Zeit viel Bewegung erhalten. Auch eine Veränderung des Schlafplatzes und der Fütterungszeiten ist wirkungsvoll. Spielzeug, das als Welpenersatz adoptiert wird, sollte entfernt werden. Vor allem muss verhindert werden, dass die Hündin ihr Gesäuge beleckt, denn dadurch wird der Milchfluss zusätzlich angeregt. Ein ausgedientes Shirt oder ein leichter Schlauchverband dienen als Leckschutz. Kühlende Umschläge oder Einreibungen helfen zusätzlich, die Milchbildung zu verringern. Wenn diese Maßnahmen keine ausreichende Linderung bringen, kann der Tierarzt durch eine homöopathische Therapie oder eine Hormonbehandlung helfen. Für Hündinnen, die nach jeder Läufigkeit eine ausgeprägte Scheinträchtigkeit entwickeln, sollte die Kastration erwogen werden. Damit beugt man einer Gebärmutterentzündung vor, die sich als Folge der Hormonfehlsteuerung entwickeln
Quelle: Pressedienst Bundesverband praktischer Tierärzte e.V. 10.09.00
Symptome Was tun?
Hundestaupe beginnt in der Regel im Atmungssystem, kann aber auch alle anderen Bereiche befallen. Ein Virus, der unter Hunden übertragen wird. Schutzimpfungen verfügbar, müssen jährlich erneuert werden. Wenn der Virus das Nervensystem angegriffen hat, gibt es selten eine Genesung.
Hundehepatitis Fieber Viruserkrankung Immunisation
Flohbefall Kratzen, entzündete Haut. Flöhe leben im Hundefell, verursachen Juckreiz oder Allergien. Anwendung von Insektenschutzmitteln, ungiftige Sterilisierer töten die erwachsenen Flöhe.
Magenumdrehung Gasbildung, starke Magenauftreibung, Versuche des Ausbrechens. Gasbildung, die den Magen erweitert und dreht, mögliche Verschiebung der Milz und anderer Organe. Hunde mit großer Bauchhöhle werden als anfällig angesehen. Man achte auf die Wasseraufnahme, sollte keine Sojaprodukte füttern, immer nur kleine Mahlzeiten, immer nach der Fütterung Ruhezeiten. Bei Ausbruch sofortige Operation notwendig.
Herzwurmbefall Atemschwierigkeiten, Schwellungen, Kollaps nach geringer Belastung. Die Würmer befallen das Herz und wichtige Blutgefäße, lösen die Herzwurmerkrankung aus. Infektion, meist durch Moskitos verbreitet. Mittel zur Larvenbekämpfung werden täglich oder einmal monatlich verabreicht, aber nur nach vorangegangenem Bluttest.
Zwingerhusten Erbrechen, Fieber, Durchfall. Entzündung von Magen und Darm (Gastroenteritis), ausgelöst durch Parvo- oder Coronavirus. Verlorene Flüssigkeit muss ersetzt werden, Übelkeit und Durchfall kontrollieren. Parvovirusbefall in der Regel tödlich. Jährliche Schutzimpfung notwendig.
Bandwurm Schlechtes Haarkleid, Gewichtsverlust. Eine Wurmart durch Flöhe, andere durch Kaninchen übertragen. Kontakt mit infiziertem Stuhl verbreitet die Infektion, deshalb müssen Ausscheidungen sorgfältig beseitigt werden. Der Hund sollte kein Fleisch von Wild fressen. Wirksame Medikamente stehen zur Verfügung.
Zecken Fieber, Ausfluss aus Nase und Auge, Appetitverlust. Zecken übertragen Infektionen wie Lyme Disease und Ehrlichiosis. Nach Spaziergängen im Freien muss das Fell auf Zecken kontrolliert, diese entfernt werden.
Peitschen-,Haken-und Spulwürmer
(Ascariden) Flüssiger Stuhlgang, dünnes Haarkleid (Peitschenwürmer). Würmer leben in den Därmen des Hundes. Regelmäßige Stuhlkontrolle zur Diagnose. Ausscheidungen befallener Hunde sollten entfernt werden, so daß kein Kontakt anderer Hunde möglich ist.
Elektronische Tiermarkierung
Sommerzeit ist Reisezeit. Da steht auch für viele Vierbeiner ein Ortswechsel an, wenn sie mit Herrchen und Frauchen ins Urlaubsdomizil reisen oder für die Urlaubszeit bei Freunden, Verwandten oder in einer Tierpension leben sollen. Katzen werden durch eine fremde Umgebung stark irritiert und auch so mancher Hund fühlt sich in einer neuen Umgebung nicht auf Anhieb wohl. Ausreißversuche sind daher keine Seltenheit. Damit solche Abenteuer ein glückliches Ende finden, sollten Tierbesitzer rechtzeitig vorsorgen. Mit einer gut lesbaren Tiermarkierung wird die Voraussetzung geschaffen, dass Fundtiere ihren Besitzern zurückgegeben werden können.
Neben der herkömmlichen Tätowierung im Ohr oder an der Schenkelinnenseite bietet die moderne Tiermedizin ein sehr zuverlässiges elektronisches Kennzeichnungssystem, das nach einem internationalen Standard arbeitet und auch jenseits der Landesgrenzen eine sichere Identifizierung und Rückführung ermöglicht. Den Tieren wird ein reiskorngroßer, sogenannter Transponder unter die Haut injiziert, der aus einem Mikrochip in einer bruchsicheren Glashülse besteht. Der Datenträger ist mit einer weltweit nur einmal vergebenen Codenummer programmiert, die mit einem speziellen Lesegerät sichtbar gemacht werden kann. Zur Registrierung meldet der Tierarzt die Identifikationsdaten an eine zentrale Tierregistrierungsdatei, die dann im Ernstfall die Besitzeradresse auf Knopfdruck ermitteln kann.
Das elektronische Markierungsverfahren ist im Gegensatz zur herkömmlichen Tätowierung fälschungssicher und bleibt ein Tierleben lang leicht ablesbar. Da keine Narkose erforderlich ist, kann es bereits im Welpenalter durchgeführt werden. Dank moderner Medizintechnik ist der Transponder absolut gewebeverträglich und für das Tier nicht spürbar. Eine Verankerungshülse verhindert, dass das Implantat unter der Haut wandert.
Quelle: Pressedienst Bundesverband praktischer Tierärzte e.V. 10.09.00
Flöhe im Fell
Ein Floh im Fell! Das kann dem gepflegtesten Hund, der edelsten Katze passieren. Wird er gleich entdeckt und eliminiert, ist das Problem gebannt. Oft aber entwickelt sich nur allzu rasch ein wahrer Flohzirkus, der für Tier und Mensch zur Plage wird.
Mit Flohhalsband, Spray, Puder oder Shampoo wird dann emsig an der Fellfront gekämpft, doch nicht immer wollen die Lästlinge weichen. Nur zum Teil liegt dies daran, dass sich resistente Flohstämme von bestimmten chemischen Keulen nicht mehr erschlagen lassen. Oft ist die gewählte Zubereitung für das betreffende Tier nicht geeignet oder sie wird nicht im vorgeschriebenen Zeitabstand angewandt. Wichtig ist, dass das Präparat jede Körperstelle erreicht. Mit Tropflösungen, deren Wirkstoff über den Blutweg in der gesamten Haut verteilt wird, ist dies gerade bei langhaarigen und großen Fellgenossen zuverlässiger zu erreichen als mit Sprays oder Puder. Ein wesentlicher Aspekt erfolgreicher Flohbekämpfung ist die Einbeziehung der Tierumgebung. Flöhe sind temporäre Parasiten, die sich nur zur Blutmahlzeit auf dem Wirt einfinden. Rund 90 Prozent der erwachsenen Flöhe und ihrer Brut halten sich in Bodenritzen, Teppichen und je nach Erziehungsprinzip auch in den Betten der Tierbesitzer auf. Werden sie dort nicht zuverlässig ausgerottet, kommt es zu ständigem Neubefall, der jede Flohbekämpfung am Tier zur Makulatur werden lässt.
Das Bodenreservoir kann mit Insektenvernichtern in Form von Umgebungssprays und Raumverneblern bekämpft werden. Viele Präparate können jedoch nur die ausgewachsenen Flöhe erreichen und lassen ihre Brut unbehelligt. Sie müssen daher in regelmäßigen Abständen angewandt werden, um die nachwachsenden Flohgenerationen abzutöten Es wurden deshalb biochemische Wirkstoffe entwickelt, die auch den Entwicklungszyklus der Flohbrut unterbrechen können. Die chemische Behandlung von Wohnräumen sollte grundsätzlich sparsam und gezielt und unter strikter tierärztlicher Anleitung erfolgen. An der Bodenfront sollte deshalb auch mit intensiven mechanischen Reinigungsverfahren gekämpft werden. Wirkungsvoll ist der tägliche Staubsaugereinsatz, wenn der Staubfangbeutel etwas Flohpuder enthält und häufig gewechselt wird. Zusätzlich empfiehlt es sich, die Stammliegeplätze von Hund und Katze mit waschbaren Textilien auszulegen und diese in kurzen Abständen zu waschen. Wer ohne chemische Raumbelastung auskommen will, kann nun auch auf eine hormonelle Bekämpfungsstrategie setzen. Den Haustieren wird ein Präparat verfüttert, das sich in deren Blut anreichert. Flohweibchen, die den Wirkstoff mit ihrer Blutmahlzeit aufnehmen, können keine entwicklungsfähigen Eier produzieren. Die Anwendung ist für den Menschen und seine Haustiere völlig nebenwirkungsfrei.
Grundsätzlich sollte nicht vergessen werden, dass ein massiver Flohbefall bei Haustieren meist auch eine Bandwurminfektion nach sich zieht. Infizierte Flöhe übertragen die Bandwurmeier, wenn sie von Hund oder Katze zerbissen und abgeschluckt werden. Der Tierarzt kann die Bandwurminfektion im Kot nachweisen und gezielt behandeln.
Quelle: Pressedienst Bundesverband praktischer Tierärzte e.v. 10.09.00
Frostschutz
Tödlicher Cocktail für Hund und Katze
Jeder Autofahrer kennt es: Glysantin, das Frostschutzmittel für die Scheibenwaschanlage. Was aber kaum jemand weiß: beim Einfüllen großzügig verschüttet oder im offenen Behälter in der Garage stehend, kann es zum tödlichen Cocktail für Hund und Katze werden. Es enthält Ethylenglycol, eine geruchlose, süßlich schmeckende Substanz, die insbesondere für naschhafte Katzen aber auch für Hunde eine Verlockung darstellt. Nur wenige Milliliter genügen, um einen oft tödlichen Vergiftungsmechanismus in Gang zu setzen. Aufgeschlecktes Ethylenglycol führt im Körper zur Bildung von Kristallen, die hauptsächlich Nieren und Gehirngefäße schädigen. Schwere Nierenschäden oder tödliches Nierenversagen sind die Folge. Vergiftungsanzeichen werden abhängig von der Giftmenge ein bis sechs Stunden nach der Giftaufnahme erkennbar. Im Akutfall reichen sie von torkelndem Gang über Erbrechen, beschleunigte Atmung und Krämpfe bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Bei schleichendem Verlauf sind vermehrter Durst und Harnabsatz die nur wenig charakterischen Merkmale. Erste Hilfe kann bereits vom Tierbesitzer geleistet werden durch Eingabe von Kohletabletten, die die Aufnahme des Giftes vom Darm in den Körper verzögern. Wie bei jeder Vergiftung ist tierärztliche Hilfe schnellstens erforderlich. Die Überlebenschance solcher Patienten ist umso größer je kürzer die Zeitspanne zwischen Giftaufnahme und Behandlung ist. Durch Brechmittelgaben oder Magenspülung verhindert der Tierarzt, daß größere Giftmengen in den Blutkreislauf gelangen. Infusionen halten die Nierenfunktion aufrecht und beschleunigen die Giftausscheidung. Vor allem aber benötigen solche Tiere ein Gegenmittel: Alkohol. In Vene oder Bauchraum injiziert ist er in diesem Fall – medizinisch gesehen – eher zum Nutzen als zum Schaden des Organismus.
Quelle: Pressedienst Bundesverband praktischer Tierärzte e.V. 10.09.00
Hitzestau
Wenn sich das Thermometer jenseits der 25-Grad-Grenze einpendelt und die Sonne erbarmungslos niederbrennt, fühlen sich nur doch eingefleischte Sonnenanbeter in ihrem Element. Unsere Haustiere gehören in der Regel nicht zu dieser Gruppe. Fehlt ein kühleres Schattenplätzchen oder ist die Frischluftzufuhr oder das Trinkwasserangebot nicht ausreichend, entsteht in den kleinen Tierkörpern ein Wärmestau, der dann rasch die Symptome eines Hitzschlags nach sich zieht. Abgeschlagenheit, Unruhe oder Taumeln sind erste Alarmzeichen, die vom Tierbesitzer sofortiges Handeln verlangen. Bringen Sie Ihr Tier in den Schatten, besser noch in einen kühleren Innenraum, bieten Sie frisches Trinkwasser an und sorgen Sie für Frischluft. Bei Krämpfen, Atemnot oder gar Bewusstlosigkeit besteht akute Lebensgefahr. Bedecken Sie das Tier mit feucht-kalten Tüchern und bringen Sie es schnellstmöglich zum Tierarzt. Achten Sie beim Transport auf ausreichende Luftzirkulation.
Hitzeschlaggefährdet sind vor allem ältere Hunde und Katzen, besonders wenn sie bereits ein Herzleiden haben, sowie hochträchtige und ganz junge Tiere. Sie sollten nicht der sengenden Mittagshitze ausgesetzt werden. Körperliche Aktivitäten sollten auch bei robust erscheinenden Tieren auf die kühleren Tageszeiten verlegt werden.
Zu den häufigsten Hitzeopfern gehören Kaninchen, Meerschweinchen und Ziervögel, deren Käfige oder Freigehege im Laufe des Tages der vollen Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind. Der Käfigstandort muss so gewählt werden, dass permanent eine natürliche Schattenquelle zur Verfügung steht. Die handelsüblichen kleinen Schutzhäuschen aus Sperrholz sind als alleinige Schattenspender nicht ausreichend. Weit verbreitet ist zudem der Irrglaube, Kaninchen und Meerschweinchen benötigen kein Trinkwasser. Dieser Irrtum kann im Hochsommer für die Tiere tödliche Folgen haben.
Erhöhte Hitzeschlaggefahr droht allen Tieren, die in diesen Tagen im Auto transportiert werden müssen. Autofahrten mit Haustieren erfordern daher sorgfältige Vorbereitung. Planen Sie für längere Autofahrten die kühleren Tages- oder Nachtzeiten ein. Ergänzen Sie Ihr Reisegepäck um einen ausreichenden Vorrat an Trinkwasser und mehrere, möglichst helle Tücher, die bei Sonneneinstrahlung angefeuchtet werden und als kalte Kompressen oder verdunstungsaktive Käfigabdeckung dienen können. Vermeiden Sie auch kürzere Transportfahrten, wenn der Wagen durch längeres Stehen überhitzt ist und lassen Sie Ihr Tier auch nicht für kurze Zeit im geparkten Fahrzeug zurück. Offene Fensterspalten sind bei hochsommerlichen Temperaturen kein ausreichender Klimaschutz.
Quelle: Pressedienst Bundesverband praktischer Tierärzte e.V. 10.09.00
Impfschutz
Vorbeugende Impfungen sind die einzige Möglichkeit, Seuchenausbrüchen bei Hunden und Katzen entgegenzutreten.
Hunde werden üblicherweise gegen Tollwut, Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose, und Zwingerhusten geimpft. Katzen können durch Impfung vor Tollwut, Katzenseuche und -schnupfen, feliner Leukose und feliner infektiöser Peritonitis geschützt werden.
Die Impfung bewirkt im Körper eine Immunreaktion, die zu einer erhöhten Infektionsabwehr führt. Bei der aktiven Immunisierung werden abgeschwächte oder abgetötete Viren injiziert, die die Bildung von Antikörpern gegen den Krankheitserreger bewirken.
Bei der passiven Immunisierung erhält der Impfling eine Antikörperinjektion als Sofortschutz. Eine stabile Immunprophylaxe kann damit aber nicht erreicht werden.
Pauschal lässt sich sagen, dass Hunde- oder Katzenwelpen im Alter von sieben bis neun Wochen das erste Mal und mit zehn bis zwölf Wochen das zweite Mal aktiv immunisiert werden sollten. Ausnahmen von dieser Regel entscheidet der Tierarzt im Einzelfall.
Diese sogenannte Grundimmunisierung muss jährlich aufgefrischt werden, damit der Impfschutz erhalten bleibt. Die Entwicklung von Kombinationsimpfstoffen hat dazu geführt, dass mit sehr wenigen Injektionen allen Infektionen vorgebeugt werden kann.
Eine Ausnahme stellt die Impfung der Katze gegen die feline infektiöse Peritonitis dar. Sie erfolgt nicht durch eine Injektion sondern durch die Verabreichung des Impfstoffes über die Nasenschleimhäute.
Für Auslandsreisen ist die Tollwutschutzimpfung von besonderer Bedeutung, da ohne sie oft kein Grenzübertritt möglich ist. Sie wird – wie alle anderen Impfungen auch – durch den Impfpass belegt.
Quelle: Pressedienst Bundesverband praktischer Tierärzte e.V. 10.09.00
Silvester
Bald ist es wieder soweit: wir begrüßen das Neue Jahr mit Silvesterparty, großem Feuerwerk und Sekt. Auch für unsere Haustiere kein Tag wie jeder andere. Erfahrene Tierhalter können ein Lied singen von verstörten Katzen, die sich tagelang nicht mehr zuhause sehen lassen, von Hunden, die je nach Temperament in ekstatisches Gebell ausbrechen oder sich verkriechen, nicht mehr fressen, gar Durchfall bekommen. In tierärztlichen Notdiensten werden gehäuft Patienten mit Brand- und Augenverletzungen vorgestellt.
Um vierbeinigen Hausgenossen sicher über diese kritischen Tage hinwegzuhelfen raten Tierärzte:
Wegen der Verletzungsgefahr durch Raketen sollten Katzen frühzeitig im Haus behalten werden. Hunde, auch wenn sie „schussfest“ sind, haben in der Nähe von „Raketenabschussbasen“ nichts zu suchen. Sie sollten zudem an der Leine geführt werden, um Tier und Mensch vor den Folgen oft unberechenbarer Schreckreaktionen zu schützen. Ängstliche Tiere müssen in der raketenfreien Zeit ausgeführt und gefüttert werden. Zuwendung und Spiel lenken ab.
Auch bei Vierbeinern kann Angst „auf den Magen schlagen“ oder Überreaktionen auslösen. Konsequente Nahrungsverweigerung, Durchfall, heftiges Zittern oder unausgesetztes Jaulen sind typische Anzeichen. Wer diese „Silvesterneurose“ bei seinem Hund schon einmal beobachtet hat, sollte ihn einige Tage vor dem Jahreswechsel einem Tierarzt vorstellen. Dieser kann Beruhigungstabletten oder -tropfen verordnen, die die Folgen solcher Angstzustände mildern. Wer nicht nur seinem Haustier sondern auch freilebenden Tieren eine ungetrübte Zeit ermöglichen will, verzichtet ganz auf Raketen. Wunderkerzen sind eine gefahr- und geräuschlose Alternative und können dem Neuen Jahr gebührende Glanzlichter verleihen.
Quelle: Pressedienst Bundesverband praktischer Tierärzte e.V. 10.09.00