geboren am: 13. Oktober 2014
Eltern: Eleonore (Nora) von Lichtenstein & Elvis vom Storchennest
Nachkommen:
Joey Kelly
Jersey
Jossy
Geburtsprotokoll
Es ist nun schon 1 Jahr und 4 Monate her, dass unsere letzten Welpen, unser I-Wurf geboren wurde.
Mit großer Freude und Sehnsucht warten wir auf den kommenden Wurf. Ein ganz besonderer Wurf, denn Nora sollte zum ersten Mal Mama werden.
In den vergangen Wochen zeigte Nora eindeutig, dass sie schwanger war. Nicht nur der Bauchumfang hat deutlich zugenommen sondern auch ihr Verhalten hat sich dementsprechend geändert.
Die Geburt erwarteten wir zwischen dem 11. und 15. Oktober. Die Wurfkiste wurde bereits vor 2 Wochen wieder aufgebaut, damit sich Nora daran gewöhnen konnte, begeistert war sie aber nicht davon.
Es ist nunmehr der 10. Oktober. Die Geburt steht kurz bevor. Jürgen hat Urlaub und ich bereitete mich für die Zuchtrichterfortbildung in Dedelstorf über das Wochenende vor. Nora machte noch keinerlei Anzeichen, dass es losgehen soll. Demzufolge machte ich mich am Samstag früh auf den Weg nach Dedelstorf. Ich verabschiedete mich von den Hunden, ganz besonders bei Nora und flüsterte ihr ins Ohr, dass sie auf mich warten soll. Jürgen brachte mich noch zum Auto und dann ging es los.
Auf meiner knapp 5 stündigen Fahrt dachte ich oft an Nora, was für eine super Mama sie sein wird. Am Abend nach der Schulung telefonierte ich mit Jürgen und fragte ihn, ob bei Nora noch alles ruhig sei. Er sagt „ja“. Mich wunderte nur, dass Jürgen so kurz angebunden war am Telefon. Dachte mir aber nichts weiter dabei. Am Sonntag fand der zweite Teil der Schulung statt. Kurz nach Mittag trat ich dann die Heimreise wieder an. Ich war gerade auf der Autobahn unterwegs, in Höhe Braunschweig als mein Autotelefon anging und Jürgen mich anrief. Er fragte mich wo ich gerade bin und beichtete mir, dass Nora seit gestern Abend 17 Uhr hechelt und hechelt. Er dachte eigentlich, dass die Welpen in der Nacht geboren werden und er mich damit überraschen könne. Doch Nora machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Sie wartete auf mich, da ich es ja zu ihr gesagt hatte. Ich fuhr nun in Windeseile nach Hause. Ich weiß gar nicht mehr genau, wann ich angekommen bin. Ich freute mich nur, dass ich noch nichts verpasst hatte. Ich begrüßte alle und verräumte schnell meine Sachen. Danach platzierte ich mich neben Nora, in der Erwartung, dass es jetzt in Kürze losgehen wird. Aber Nora hechelte, schlief, hechelte, lief herum…mehr passierte aber nicht. Es sind inzwischen schon mehr als 24 Stunden vergangen, seitdem Nora mit hecheln begonnen hat. Es war inzwischen schon später Abend geworden. Ich habe mein Nachtquartier neben Nora bezogen. Jürgen darf heute Nacht im Bett schlafen, da er am Montag nach Köln fahren musste. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt hatten wir beide Schulungen, ich die Zuchtrichterfortbildung und er musste in seinem Urlaub von der Arbeit aus zu einer Schulung. Nun gut, daran konnten wir nichts ändern.
In der Nacht weckte mich Nora ca. alle 2 Stunden auf. Sie schaute ob ich auch wirklich noch neben ihr lag. Ab und zu wollte sie auch mal den Garten in der Nacht erkunden. Aber es ging nichts vorwärts. Nach unseren Spaziergängen legte sie sich wieder hin und schlief. Gegen 4 Uhr morgens hörte ich ein leises Stapfen und Jürgen kam aus dem Bett gekrochen. Sein erster Blick fiel in die Wurfkiste, die immer noch leer war. Traurig ahnte er, dass er wieder die Geburt verpassen würde. Gerade bei seiner geliebten Nora wollte er unbedingt dabei sein. Aber die Natur hat ihre eigenen Gesetze. Jürgen ging mit den anderen Hunden Gassi. Ich wollte die paar Minuten noch nutzen, um zu mir zu finden. In diesem Augenblick legte sich Nora neben meine Liege und begann zu pressen. Boah……….nach 36 Stunden die ersten Presswehen. Nun wird es nicht mehr lang dauern, dachte ich, bis der erste Welpe auf die Welt kommt. Jürgen kam zurück und war noch trauriger, als er den „Fortschritt“ bemerkte.
Aber Nora oder die Natur hatten andere Pläne. Jürgen bereitet sich auf seine Fahrt vor. Ich verspreche ihm, ihn immer auf dem Laufenden zu halten. Nora presst wieder und wieder ist Schluss. Es ist 8 Uhr morgens, mein Handy klingelt. Jürgen ruft an und fragt, wieviel denn schon da sind. Ich sage „keins“. Er ist etwas erstaunt. Ich werde langsam nervös, da nichts passiert. Jürgen und ich führen ein Dauergespräch. Gegen 9:30 Uhr rufe ich doch mal beim Tierarzt an. Er beruhigt mich und sagt, solange keine grüne Flüssigkeit oder Blut kommt ist alles in Ordnung. In Ausnahmefällen kann dies schon mal solange dauern. Ich habe dies auch in unserem Buch „Technik der Hundezucht“ gelesen. Nun gut er wird es schon wissen. Ich soll ihn aber um 11:30 nochmals anrufen und er lässt den OP für einen Kaiserschnitt vorbereiten. Jürgen ist inzwischen in Köln angekommen und beginnt mit seiner Schulung. Es ist 10 Uhr und ich gehe mit Nora wieder mal in den Garten. Bewegung soll ja wehenfördernt sein. Wir laufen etwas im Garten hin und her. Plötzlich will Nora wieder rein. Sie geht sofort in ihre Wurfkiste und die Wehen werden stärker. Nora presst stärker. Sie steht auf… dreht sich… setzt sich wieder hin… legt sich… steht wieder auf. Sie ist total unruhig. Ich versuche sie zu beruhigen. Bei jeder Wehe spreche ich ihr ruhig zu und sage: „Pressen Nora…pressen“. Sie steht wieder auf und ich sehe, dass ein paar kleine Füße herausschauen. Es sind die Hinterfüße eines Welpen. Mein erster Gedanke ist, hoffentlich geht jetzt alles gut und der Welpe lebt, denn die Füße sind schon etwas blau. Nora legt sich hin und presst nochmals mit aller Kraft und da ist der erste Welpe. Was für ein Brocken. Nora ist total per plex. Sie weiß gar nicht was sie tun soll. Ich öffne schnell die Fruchtblase, hole den Schleim aus dem Maul und sag zu Nora sie soll abnabeln und die Nachgeburt fressen. Sie scheint mich verstanden zu haben, denn sie tut es. Doch der Welpe atmet nicht. Nora ist im Moment so mit sich selbst beschäftigt, dass ich mir den Welpen schnappe und mit einem trockenen Handtuch rubble bis der erste Schrei ertönt. Gott sei Dank. Ich lege den Welpen wieder zu Nora und endlich hat sie sich besonnen und beginnt den Welpen zu putzen, bzw. zu massieren. Der Welpe ist relativ schwach von der langen Geburt. Nora schaut mich mit fragenden Augen an. Ich sage zu ihr, dass sie es total super macht. Doch auch Nora ist total geschafft. Schließlich hat sie über 5 Stunden Presswehen hinter sich, bis der erste Welpe das Licht der Welt erblickt hat. Ich lege den kleinen bei Nora an das Gesäuge an und die Milch wird auch gleich verspeist. Ich bin vorerst erleichtert. Nachdem sich die erste Spannung und Aufregung gelegt hat, konnte ich nun schauen, um was es sich eigentlich handelt, Rüde oder Hündin. Es ist eine Hündin. Sie wurde um 10:23 Uhr geboren und wog 436g. Ein stolzes Gewicht. Nora ist total stolz auf ihre erste Tochter. Sie bekommt später von mir den Namen Jossy. Nora putzt ihre kleine immer wieder und die süße Maus sucht auch schon selbständig die Milch. Nun habe ich auch Zeit, Jürgen die frohe Botschaft zu übermitteln. Er ist überglücklich, als er die kleine im Hintergrund fiebsen hört.
Punkt 11:30 Uhr rufe ich den Tierarzt, wie mit ihm ausgemacht, an. Auch er ist froh, dass der erste Welpe nun endlich da ist. Ich hatte kaum das Gespräch beendet beginnt Nora wieder zu pressen. Super denke ich, zwischen den Welpen liegen ca. 1 Stunde. Es dauerte allerding noch weitere 30 Minuten bis der zweite Welpe auf die Welt kam. Es war wieder eine Steißgeburt. Doch dieses Mal war bereits die Fruchtblase geplatzt und der Welpe war nicht mehr in der Fruchthülle. Nora schnappte sich die Nachgeburt, nabelte ab, doch auch dieser Welpe holte keine Luft. Wieder kam ich Nora zu Hilfe. Nahm den Welpen und brachte den Kreislauf in Gang. Nach dem ersten Schrei legte ich ihn wieder zurück. Nora war aber mit ihrer Arbeit beim Abnabeln nicht zufrieden und wollte den Rest auch noch abbeißen. Dabei scheint sie etwas zu grob gewesen zu sein. Der Welpe begann aus dem Nabel zu bluten. Ich versuchte den Nabel mit einem Bindfaden abzubinden, doch die Wunde sitzt direkt an der Bauchdecke. Wieder telefonierte ich mit dem Tierarzt. Nebenbei versuche ich die kleine Wunde abzudrücken um die Blutung zu stillen, was mir dann auch gelang. Wieder klingelte mein Handy. Jürgen erkundigte sich nach dem Stand der Dinge. Ich berichtete ihm von dem Geschehenen. Ich machte mir aber große Sorgen um den gerade neu geborenen Welpen. Er war noch schwächer als das erste Mädchen und wollte auch nicht trinken. Der Kleine schrie sehr laut. Nach ein paar Minuten, für mich gefühlten Stunden, beruhigte er sich und nahm auch die erste Milch zu sich. Ich hatte immer ein Auge auf ihn um zu sehen, dass sich auch wirklich die Situation entspannte und die Blutung gestillt war. Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte und wieder Luft holen konnte, stellte ich das Geschlecht des Neugeborenen fest. Es war ein Rüde, geboren um 11:53 mit 435g. Wieder so ein Riese. Er bekam von Jürgen, spät am Abend den Namen „Joey Kelly“. Jürgen hatte in der Nacht zuvor von „Joey Kelly“ geträumt und wusste, wenn ein Rüde dabei ist, soll er diesen Namen erhalten. Komische Träume hat Jürgen!
Ja, nun haben wir bis jetzt 2 süße Babys. Nora ist stolz wie Bolle, aber total kaputt. Ich kann es verstehen. Zeitweise legt sie sich hin und ihre Augen fallen zu. Mir tun auch schon die Knochen weh. Ich legte mich auf meine Liege, um meinen Körper wieder in die richtige Form zu bringen. Nach ca. 1 Stunde setzte ich mich wieder zu Nora an die Kiste, denn es müsste ja gleich wieder losgehen. Es passierte nichts. Um mich etwas abzulenken, rief ich bei unseren Freunden, den Krumawukls an. Ich telefonierte gerade mit Robert um ihm das gerade erlebte zu erzählen, als Nora wieder mit pressen begann. Schnell legten wir auf und es dauerte auch nicht mehr lange und Nummer 3 war geboren. Diese Geburt ging schnell und war für Nora total einfach. Sofort kümmerte sie sich um das Neugeborene, nabelte ab, putze und verspeiste die Nachgeburt. Auch auf den ersten Schrei brauchte ich nicht lange zu warten. Nora schaute mich an, als wollte sie mir sagen, kannst du nicht weiter machen. Ich hielt meine Hand hin und Nora legte mir den Welpen in die Hand. Sowas habe ich auch noch nie erlebt. Wie bei den beiden zuvor nahm ich ihn und half ihr beim Trocknen. Es war wieder eine Hündin geboren um 13:53. Sie bekommt den Namen Jersey. Die kleine Jersey war im Vergleich zu den vorher geborenen Welpen richtig zierlich. Sie wog nur 360g. Nachdem Nora mit ihrer Arbeit in der Kiste fertig war, legte ich die Kleine wieder zurück zur Mama und ihren Geschwistern, damit auch sie den ersten Hunger stillen kann. Sie war aber sehr müde und wollte nur mit Hilfe trinken. Ich war so stolz auf unsere Nora, dass sie es bis hierher so toll gemeistert hat. Doch leider sollte das Glück nicht weiter auf unserer Seite stehen. Nora legte sich zu ihren drein und begann zu schlafen. Sie machte keinerlei Anzeichen, dass sie noch weiter Welpen zu Welt bringen will. Sie hatte keine Wehen mehr. Laut Ultraschall haben wir aber 6 Welpen gesehen. Es ist inzwischen 17 Uhr und Nora schläft ruhig und friedlich in ihrer Kiste. Ab und zu hechelt sie mal. Ich mache mir große Sorgen. Wieder rufe ich beim Tierarzt an. Er lässt sich von mir das bisher geschehene und die derzeitige Situation schildern. Er beruhigt mich wieder. Er vermutet, dass Nora nun die restlichen Welpen nach unten bringt. Er könnte Recht haben, denn das Hecheln nimmt wieder zu. Er fragt mich wieder, ob grüne Flüssigkeit oder Blut zu sehen ist. Ich verneine.
Jürgen ist inzwischen wieder auf dem Nachhauseweg. Ich habe die Vermutung, dass Nora nun auf Ihn wartet. Ob Tiere wirklich zu sowas in der Lage sind?
Es ist 21:30 Uhr. Jürgen ist gerade vorgefahren. Ich bin erleichtert, dass er endlich da ist. Und man soll es kaum glauben, ca. 20 Minuten nach dem Eintreffen von Jürgen beginnt Nora wieder mit dem Pressen. Aber ist das jetzt Pressen, dass weitere Welpen kommen oder weil die Kleinen Trinken und die Gebärmutter ausgeräumt wird. Die Stärke ist vergleichbar mit denen morgens um 5 Uhr. Heißt das jetzt für uns, bzw. für Nora wieder 5 Stunden warten bis der nächste Welpe kommt? Ich mach mir Sorgen, dass Nora die Kraft ausgeht. In diesem Moment ruft unser Tierarzt an und erkundigt sich nach dem Stand. Ich beschreibe wieder alles und er ist sehr zuversichtlich. Falls aber etwas sein sollte, sollten wir sofort anrufen. Nun gut, Nora scheint wirklich die Ausnahme zu sein. So eine Geburt haben wir in 12 Jahren ELO® – Zucht noch nie erlebt. Jürgen und ich tauschen die Quartiere, da ich morgen wieder auf Arbeit gehen muss und Jürgen ja Urlaub hat.
Jürgen geht nochmals mit Nora in den Garten, vielleicht bringt es ja wieder etwas.
Es ist nun 23 Uhr. Ab und zu presst Nora ein bisschen, aber nicht so, dass man jeden Moment einen Welpen erwarten würde. Haben wir uns doch im Ultraschall vertan oder hat sie welche verloren?
Es nützt nichts. Ich muss zu Bett gehen. Mit einem unguten Gefühl lege ich mich schlafen. Ich bin sofort weg, da der Tag und die vorhergehende Nacht auch für mich sehr anstrengend war. Gegen 03:00 Uhr wache ich auf. Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, war, ich muss nach Nora sehen. Hat sie inzwischen die restlichen Welpen bekommen? In meinem Schlafanzug ging ich nach unten. In der Kiste lagen immer noch nur die drei. Jürgen sagte, dass sich bisher nichts verändert hat. Jetzt bin ich richtig in Sorge. Wir beschließen nun doch den Tierarzt anzurufen, auch wenn es wieder mitten in der Nacht ist. Solange Jürgen die Nummer wählt, hole ich das Fieberthermometer und will bei Nora die Temperatur messen. Beim Aufstehen sehe ich, dass etwas grüne Flüssigkeit aus Nora herausläuft. Ich messe kurz. Sie hat 40.1 Grad.Jürgen berichtet parallel alles dem Tierarzt. Wir fahren sofort mit Nora und Welpen in die Praxis.
Dort wurden wir schon erwartet. Als erstes wurde ein Ultraschall durchgeführt, um zu sehen, ob wirklich noch Welpen in der Gebärmutter sind. Und tatsächlich. Wir sehen 2 Stück. Unser Tierarzt untersucht den Geburtskanal und macht die schreckliche Entdeckung. Ein dritter Welpe steckt fest. Ein Kaiserschnitt ist unumgänglich. Nora bekommt einen Gluckosetropf, um den Kreislauf zu stabilisieren. Inzwischen kommt auch die Tierarzthelferin. Es ist 04:30 Uhr. Jürgen und ich sind fast starr vor Schock, doch wir müssen irgendwie klar im Kopf bleiben. Durch den Tropf beginnt Nora nochmals zu pressen. Wir hatten die Hoffnung, dass der steckengebliebene Welpe doch noch so kommt. Wir können aber keine Zeit mehr verlieren, da das Leben von Nora auf dem Spiel steht. Zum Glück hatte der Tierarzt den OP noch vom Nachmittag für einen Kaiserschnitt vorbereitet gelassen. Nun ging alles relativ schnell. Nora wurde auf die OP vorbereitet, d.h. geschoren, lokal betäubt und dann in eine schwache Narkose gelegt. Jürgen und ich verließen den OP und warteten im Vorraum auf die Welpen um die Reanimation der Welpen durchzuführen. Innerhalb von ein paar Minuten wurden uns die drei gebracht. Bei einem, dem gesteckten, kam jede Hilfe zu spät. Bei den anderen beiden versuchten wir durch rubbeln, sie noch ins Leben zurückzuholen. Unser Tierarzt kümmerte sich um Nora, die Tierarzthelferin um uns und die Welpen. Nachdem Nora stabilisiert war, kam der TA auch zu uns um sich umzusehen. Dabei teilte er uns mit, dass wir den Kaiserschnitt im letzten Moment durchgeführt haben, denn bei Nora war die Gebärmutter gerissen. Sie hatte viel Blut verloren, welches in die Bauchhöhle gelaufen ist. Aber viel schlimmer war, dass das Fruchtwasser des toten Welpen zurückgelaufen ist und auch in die Bauchhöhle gelangt ist. Wir haben diese Nachricht zur Kenntnis genommen, aber gar nicht wirklich realisiert. Wir versuchten immer noch, die beiden Welpen zu beleben.
Nachdem der Tierarzt Nora vollständig versorgt und alles wieder vernäht hat, kam er wieder zu uns. Hörte den Herzschlag der Welpen ab, ist sich aber nicht sicher, ob es der Herzschlag der Welpen oder sein eigener ist. Zur Sicherheit machte er nochmal einen Ultraschall. Es ist inzwischen kurz vor 06:00 Uhr. Jetzt haben wir Gewissheit. Auch für die anderen beiden kam jede Hilfe zu spät. Ca. eine Stunde versuchten wir alles, um die Welpen wieder zu beleben. Tot traurig nehmen wir die Nachricht hin. Es ist kein Herzschlag auf dem Ultraschall zu sehen. Wie vermutet, denn bereits im Mutterleib war kein Herzschlag sichtbar. Es waren drei Hündinnen, denen es nicht erlaubt war, diese Welt kennenzulernen.
Viele Fragen gehen uns durch den Kopf. Wie konnte das nur passieren? Was haben wir falsch gemacht? Welche Zeichen haben wir übersehen? Unendliche Fragen und Schuldgefühle plagen uns. Doch wir können nichts mehr ändern. Jetzt müssen wir für Nora da sein. Denn auch sie ist noch nicht über den Berg. Sie hat Fieber und auf Grund der Flüssigkeit in der Bauchhöhle müssen wir sehr wachsam sein. Es kann sich hieraus eine Entzündung entwickeln. Auch ob die Gebärmutter wieder vollständig funktionsfähig wird, wissen wir auch nicht. Viele Fragen bleiben offen.
Nora kommt so langsam wieder zu sich. Wir legen die drei lebenden an die Milchbar an, da sie inzwischen auch unruhig sind und schreien. Immer noch total benommen fahren wir mit unserer Nora und den Welpen nach Hause. So langsam realisieren wir, wieviel „Glück“ im Unglück wir hatten. Es hätte noch viel schlimmer kommen können. Noras Leben stand auf Messers Schneide. Aber so richtig war haben wollen wir es doch noch nicht.
Zu Hause angekommen legten wir Nora in die Wurfkiste mit ihren Babys. Ein Tränenmeer bricht aus mir heraus. Mir ist total schlecht von dem gerade erlebten. Jürgen hütete die Wurfkiste. Ich versuche mich zu beruhigen. Nachdem ich mich wieder gefunden hatte, habe ich mich für die Arbeit zurechtgemacht und bin ins Büro gefahren. Ablenkung sollte mir helfen, das Erlebte zu verarbeiten.
Der Schock war noch ein paar Tage in uns zu spüren.
Nun haben wir ein wenig Abstand von alledem und sind nun froh, dass es Nora wieder besser geht und unsere Zwerge schon mächtig gewachsen sind und ordentlich zugenommen haben. Doch vergessen werden wir diese Tage so schnell nicht.
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