geboren am: 07. Juni 2013
Eltern: Choy von Lichtenstein & Ernesto von den Silbertalern
Nachkommen:
Iceman
Indiana-Jones
Isaak
Ivanhoe
Ida
Ilana
Indra
Ivy
Geburtsprotokoll
Emmas Welpen sind nun schon einige Tage alt, wachsen und gedeihen prächtig. Leider sind wir immer noch traurig über den Verlust von unserer Hilde. Aber wir müssen uns jetzt auf die anstehende Geburt von Choy vorbereiten, die sich doch etwas Zeit lässt und die Spannung aufrechterhält. Sie brütet wahrscheinlich Straußeneier aus. Aber gut Ding will nun mal Weile haben.
Trotz des dicken Bauches, lassen wir es uns nicht nehmen, gemeinsam spazieren zu gehen. Ähnelt zwar ehr einem Schleichen, da die Babys doch ganz schön an den Kräften von Choy zehren. Auf unseren Spaziergängen machen wir immer auf einer Wiese einen Zwischenstopp und Choy kann sich im Gras ausruhen. Trotz ihres Kugelbauches wälzt sie sich im Gras und man kann ihr förmlich ansehen, dass es ihr gut geht und sie glücklich ist.
Inzwischen ist es Donnerstag geworden. Choy ist immer noch ruhig, läuft mir allerdings überall hinter her. Sie frisst normal und auch beim Spaziergang ist alles wie immer. Ich sage zu ihr: „Na Choy, willst du deine Babys dieses Mal nicht aus dem Bauch lassen?“ Sie schaut mich fragend an.
Jürgen ist im Garten und mäht den Rasen, während ich das Abendbrot zubereite. Plötzlich legt sich Choy in ihre Wurfkiste. Sie liegt wahrscheinlich nur mal Probe, dachte ich mir. Doch dann merkte ich, dass sich ihre Frequenz des Hechelns ändert. Upps, jetzt geht es doch los.
Wie bereits bei Emma werden nochmals alle Utensilien überprüft, ist alles funktionsbereit, ist alles vorhanden, was benötigt wird. Jürgen kommt aus dem Garten. Ich zeige auf Choy und sage: „Jetzt geht’s los.“ Er ist einerseits froh, dass es losgeht, aber andererseits traurig, dass er voraussichtlich nicht bei der Geburt dabei sein wird, da er noch Arbeiten ist.
Für mich heißt es, dass ich die Nacht neben Choy und ihrer Wurfkiste verbringen werde, um da zu sein, falls es doch losgehen sollte, wovon ich aber noch nicht ausgehe. Meine Vermutung geht ehr dahin, dass der erste Welpe am Freitag gegen Mittag zur Welt kommt. Aber man weiß ja nie. Außerdem kann ich sie mit meiner Anwesenheit beruhigen. Jürgen holt mir eine Matratze und ich meine Bettsachen und ich mache es mir im Welpengehege gemütlich. Die Nacht ist relativ ruhig. Choy kommt mich ab und zu mal besuchen und schaut ob ich da bin und holt sich ein paar Streicheleinheiten. Aber sonst ist nichts Auffälliges passiert. Mein Schlaf hingegen war nicht gerade erholsam, da ich nicht so richtig in Tiefschlaf fallen konnte. Aber ich denke, das ist auch normal. Die Nacht neigt sich dem Ende, d.h. es ist ca. 4:00 Uhr morgens. Jürgen steht auf, da er zur Arbeit gehen muss. Sein erster Weg geht Richtung Wurfkiste und fragt mich: „Wie viel sind den schon da?“ Meine Reaktion darauf: „Du Scherzkeks!“. Jürgen geht mit den anderen Hunden seine Morgenrunde und macht sich für die Arbeit fertig. Nachdem er das Haus verlassen hat, versuche ich noch ein bisschen zu schlafen, um für die Geburt ausgeruht zu sein.
Stunden vergehen und Choy hechelt und hechelt und hechelt. Gegen Mittag erkundigt sich Jürgen nach dem Stand der Dinge. Aber auch hier lässt sich Choy wieder Zeit. Scherzhaft meint Jürgen, dass sie bestimmt wartet bis er von Arbeit zuhause ist. Es ist inzwischen 16:00 Uhr geworden. Jürgen kommt von der Arbeit. Er sollte also recht behalten mit seiner Prognose. Wir streicheln Choy über den Bauch. Dieser ist so prall wie ein aufgeblasener Ball kurz vorm platzen. Wir hoffen nur, dass es bald in die Austreibungsphase geht. Und so ist es dann auch. Ca. 15 Minuten nachdem Jürgen von der Arbeit gekommen ist, beginnt Choy mit den ersten Presswehen. Jetzt steigt auch bei uns die Aufregung. Hoffentlich geht auch bei ihr alles gut. Choy legt sich in ihre Kiste und die Presswehen werden stärker und die Abstände kürzer. Jetzt kann es nicht mehr lange dauern bis der erste Welpe geboren wird. Der Erste ist eh immer der Schwierigste. Dieser muss den Weg erst mal aufweiten und sich durch die Enge quetschen. Aber um 16:33 Uhr hat er es geschafft. Choy öffnet die Fruchthülle und beginnt den Welpen zu säubern. Ganz routiniert beißt sie die Nabelschnur ab und der Welpe gib seinen ersten Laut von sich. Für uns ein beruhigendes Zeichen. Jürgen nimmt den ersten Welpen um ihn etwas trocken zu rubbeln und den Kreislauf anzuregen. Bei der Gelegenheit schauen wir gleich, ob alles dran ist und um was für ein Geschlecht es sich handelt. Es ist eine Hündin, wie bei Emma. Sie wiegt 330 g und wird von uns den Namen Ivy erhalten. Schnell legt sie Jürgen wieder zurück, damit sie erst mal trinken kann. In der Zwischenzeit zeichne ich ihre Fellzeichnung in unser Formular und halte Besonderheiten schriftlich fest, damit wir später die Welpen besser unterscheiden können. Es dauert nicht lange und Choy beginnt wieder zu pressen. Welpe Nummer zwei ist unterwegs. Um 17:17 Uhr hat auch er das Licht der Welt erblickt. Jürgen vergewissert sich mit einem ersten Blick, ob alles soweit in Ordnung ist. Oh, sagt er, der ist aber klein. Mir schießen gleich besorgte Gedanken durch den Kopf. Choy kümmert sich aber genauso um das Zweitgeborene. Wieder unterstützen wir sie mit trockenlegen. Jürgen nimmt den Zwerg in die Hand und zeigt ihn mir. Oh Gott ist der Klein. Das Gewicht sollte es ebenfalls bestätigen. Es ist wieder eine Hündin und sie wiegt nur 196 g. Sie erhält von uns den Namen Indra (kleiner Frosch). Wir hoffen inständig, dass es die Kleine schafft.
Wir säubern das Wurflager. Choy kümmert sich um ihren Nachwuchs. Eine etwas längere Pause stellt sich ein. So können wir ihr dabei helfen, dass beide die so wichtige Colostrahlmilch zu sich nehmen, um die ersten Abwehrstoffe zu erhalten.
Um ca. 17:15 Uhr bekommt Choy wieder Presswehen und um 17:28 Uhr ist der erste Rüde geboren. Er kommt mit einem Gewicht von 296 g zur Welt und erhält den Namen Ivanhoe. Wieder vergeht einige Zeit und nichts passiert. Nach dem Ultraschallergebnis müssten wir jetzt Halbzeit haben. Nach fast genau einer Stunde geht es weiter. Choy presst wieder. Dieses Mal braucht sie mehr Kraft als bei den vorherigen. Wir hoffen nur, dass es keine Komplikationen gibt. Um 18:36 Uhr haben wir Gewissheit. Ein propper Rüder wurde mit viel Anstrengung ins neue Leben geschickt. Er wiegt 368 g und erhält Iceman als Namen. Ein sehr interessant gezeichneter Rüde. Wir können wieder durchschnaufen. Hauptsächlich natürlich Choy nach dieser Anstrengung. Wieder säubern wir das Lager. Auch Choy hat dieses Mal, ebenso wie Emma, eine blutige Geburt mit viel Fruchtwasser. Jürgen und ich vertreten uns ein wenig die Beine. Von der unbequemen Stellung vor der Wurfkiste sind wir richtig steif geworden. Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir noch nicht, was noch auf uns zukommt. Um meine Beine wieder zu durchbluten, ging ich mit den anderen Hunden raus und machte unsere Abendrunde, etwas verkürzt, wollte ja nix verpassen. Jürgen nutze die Zeit, um das Abendessen anzufertigen. Er wollte unbedingt Toast Hawaii machen. Vom Gassi zurückgekommen, fragte ich gleich, ob ich was verpasst hatte. Aber es war noch nix wieder passiert. Schnell habe ich etwas gegessen um dann Jürgen abzulösen. Dann tauschten wir die Plätze. Es dauerte auch nur noch ein paar Minuten und wieder ging es auf in eine neue Runde. Choy presste und presste. Na das wird ja wieder ein Brocken sein. Um 19:46 Uhr zeigte er sich der Öffentlichkeit…also uns. Es war wieder ein Rüde. Und was für ein Riese. Er brachte das stolze Gewicht von 406 g auf die Waage. Nur noch mal zur Erinnerung. Unser Zwerg wog gerade mal 196 g also nicht Mal die Hälfte von diesem Giganten. Wir tauften ihn auf den Namen Indiana-Jones. Kaum eine halbe Stunde später wollte ein neues Lebewesen ebenfalls auf unserem Planeten landen. Nach drei Rüden wünschte ich mir wieder mal eine Hündin, damit das Gleichgewicht wieder hergestellt ist. Und Tatsache. Mein Wunsch ging in Erfüllung. Um 20:11 Uhr kam sie auf die Welt mit einem Normalgewicht von 324 g. Sie wird den Namen Ilana tragen. So, nun sind es sechs an der Zahl. Laut Ultraschall müsste Choy jetzt fertig sein. Aber aus unserer Erfahrung heraus, wissen wir, dass sich meist noch ein bis zwei beim Ultraschall versteckt haben und somit als Überraschung kommen. Und auch dieses Mal sollten wir Recht behalten. Es vergeht eine Stunde bis Choy wieder mit pressen beginnt. Choy presst und presst. Wieder geht nichts voran. Es wird doch nicht doch noch was schief gehen. Plötzlich kommt nur grüne Flüssigkeit. Unruhe macht sich in uns breit. Grüne Flüssigkeit heißt immer nichts Gutes. Oft bedeutet dies, dass sich noch Welpen in der Hündin befinden, aber leider nicht mehr am Leben ist. Zur Sicherheit suche ich schon mal die Telefonnummer vom Tierarzt. Choy sieht am Hinterteil verheerend aus. Durch das Blut und das grüne Fruchtwasser. Jürgen versucht Choy etwas sauber zu machen und trocken zu legen. Schließlich sind ja auch noch die anderen Welpen in der Kiste, um zu trinken. Zur Sicherheit fühlt Jürgen, ob sich der Welpe nicht quer gelegt hat oder stecken geblieben ist. Es vergehen 45 Minuten bis endlich wieder das Herausflutschen eines neuen Welpen zu hören ist. Hoffentlich lebt er. Schnell packen wir die anderen Welpen in die Warmhaltebox, damit sich Choy uneingeschränkt dem Neuankömmling widmen kann. Bange Minuten vergehen, aber dann hören wir das erste Lebenszeichen des Kleinen. Ein Stein fällt uns vom Herzen. Er / sie lebt. Es ist 22:00 Uhr und wieder ein kleiner Riese wurde geboren, mit einem Gewicht von stolzen 366 g. Sein Name wird Isaak sein.
Choy wirkt inzwischen sehr müde und auch ihre Kraft lässt nach. Ab und zu fallen Ihr die Augen zu. Ist ja auch verständlich. Schließlich kämpft sie ja bereits 26 Stunden mit der Geburt. Ich gebe ihr etwas Traubenzucker um den Kreislauf aufrecht zu erhalten. Diesen nimmt sie auch wohlwollend an. Auch unsere Augen werden allmählich müde und schwer, aber wir müssen durchhalten. Wieder kommt jede Menge Blut. Das Lager und Choy werden wieder gesäubert. Wir machen uns Sorgen um Choy und fragen uns, warum dass dieses Mal bei beiden so ist. Eine Erklärung haben wir nicht sondern nur Vermutungen. Jürgen ist fix und fertig. Ich sage zu Ihm, er soll sich etwas hinlegen auf mein Nachtlager von zuvor. Wenn was passiert wecke ich ihn. Kaum hatte er sich hingelegt und kurz eingenickt beginnt Choy wieder zu pressen. Als abzusehen war, dass der nächste Welpe kommt packte ich wieder die Anderen in die Kiste und versuchte Jürgen zu wecken. Das war gar nicht so einfach. Er tat mir richtig leid. Aber er wollte ja bei allen dabei sein. Nachdem er zu sich gekommen war, kümmerten wir uns wieder beide um Choy. Hoffentlich kommt auch dieser Welpe lebend zur Welt. Um 23:21 Uhr sollten wir es wissen. Das uns bekannte Geräusch war zu hören. Die Spannung stieg. Und…. Ja, der Welpe lebte. Ein zweiter Stein fiel uns vom Herzen. Wieder hoffte ich, dass es eine Hündin ist. Und ja auch das sollte in Erfüllung gehen. Das Gleichgewicht war wieder hergestellt. Die Kleine bekommt von uns den Namen Ida und wog bei ihrer Geburt 340 g. So, nun waren fast 28 Stunden vergangen, acht Welpen geboren. Sollte es jetzt immer noch weitergehen. Ehrlich gesagt, wir hofften es nicht. Choy war so fix und fertig. Wir hofften für sie, dass nun alle Welpen geboren waren. Was uns allerdings immer noch große Sorge machte, war der grüne Ausfluss, der immer noch da war. Sollte wirklich noch ein Welpe in ihr sein.
Es ist eine ganze Zeit ruhig. Choy beruhigt sich. Aber dann. Sie presst wieder. Oh nein, ist sie doch noch nicht fertig. Wieder passiert nichts. Jürgen sind in zwischen die Augen wieder zugefallen und schnarcht neben mir. Ich bin viel zu aufgewühlt. Trotz, dass ich auch sehr müde bin, kann ich nicht schlafen. Ich habe Angst etwas zu verpassen, bzw. nicht helfend einzugreifen. Der Verlust von Hilde ist einfach noch zu gegenwärtig. Choy kümmert sich liebevoll um ihre Babys. Ab und zu fallen auch ihr die Augen zu. Mir tut einfach nur noch alles weh. Vor allem die Beine. Ich lege mich mit zu Jürgen auf die Matratze um mich ein wenig zu erholen. Es ist inzwischen 0:30 Uhr. Von meinem Liegeplatz aus, habe ich Choy immer im Auge. Dann fallen auch mir die Augen zu. Plötzlich höre ich wieder die Töne, die Choy beim Pressen macht. Putzmunter wache ich auf, fühle mich als hätte ich mindesten 2 Stunden geschlafen, schaue auf die Uhr und es waren doch tatsächlich ganze 15 Minuten Schlaf. Schnell robbte ich zu Choy an die Kiste um zu sehen ob es weiter geht. Aber nichts passierte. So ging es ewig. Kommt noch was oder nicht. Es verging Stunde für Stunde und immer wieder presste Choy zwischendurch. Nach ca. 3 Stunden machte ich mir große Sorgen. Was ist, wenn sie einfach nicht mehr die Kraft aufbringen kann, um den eventuellen Welpen auf die Welt zu bringen. Und da war ja auch noch der grüne Ausfluss, der immer noch nicht aufgehört hatte. Es half nichts. Um 03:30 Uhr weckte ich Jürgen, versuchte es zumindest. Aber wer Jürgen kennt, der weiß, dass er immer eine ganz schön lange Anlaufphase benötigt. Immer wieder ist er eingeschlafen. Ich rüttelte ihn wieder. Endlich hatte ich es geschafft, dass er meinen Worten folgen konnte. Wir überlegten, was wir machen sollten. Schließlich war es ja kurz vor 4 Uhr morgens. Tierarzt anrufen, ja oder nein. Aber es nützte ja nix. Falls doch noch ein toter Welpe drin ist, muss er raus. Also weckten wir unseren Tierarzt. Jeder kann sich bestimmt vorstellen, dass auch er gerade aus dem Tiefschlaf gerissen wurde. Nach kurzer Orientierungsschwierigkeit seinerseits, erklärten wir ihm unser Problem und wir sollten umgehend in seine Praxis fahren. Also packten wir Choy und ihre Welpen ins Auto und machten uns auf den Weg. Nach ca. 20 Minuten sind wir angekommen und unser Tierarzt erwartete uns bereits. Er machte von Choy`s Bauch eine Röntgenaufnahme um fest zu stellen, was los ist. Nach dem Röntgenbild konnte er aber Entwarnung geben. Es war kein Welpe mehr zu sehen. Trotzdem untersuchte er Choy nochmals. Er gab ihr eine schmerzstillende Spritze damit der Zwang zu pressen aufhörte. Wir waren so was von erleichtert, dass alles so ein Ende genommen hat. Wir entschuldigten uns tausend Mal bei unserem Tierarzt für die nächtliche Störung, aber er sagte dafür ist er ja hier und besser nachgesehen, als später eine böse Überraschung erlebt. Nochmals vielen Dank an unseren Tierarzt!
Mit Erleichterung fuhren wir wieder nach Hause. Choy legte sich sofort in ihre Kiste und entspannte als wir ihr die Welpen anlegten. Jetzt sind wir heil froh, dass alles ein gutes Ende genommen hat und hoffen, dass alle Welpen sich prächtig entwickeln. Vor allem gehört unsere ganze Aufmerksamkeit unserer kleinen Indra. Sie hat auf jeden Fall Lebenswillen und kämpft um ihre Zitze, aber bei ihrem Gewicht braucht sie doch ab und zu Hilfe um gegen die anderen zu bestehen.
Bitte drückt uns alle Daumen für sie!!!