geboren am: 01. Juni 2010
Eltern: Dea von der alten Schmiede & Captain Jack von der Hexenbrücke
Nachkommen:
Derensy
Diavolo
Donald
Duck
Daisy
Dana
Debby
Djamiela
Dolly
4. Woche
5. Woche
6. Woche
7. Woche
8. Woche
Geburtsprotokoll
Es ist Montagabend und wir sind alle noch sehr entspannt, da Dea noch drei Tage bis zu ihrer anstehenden Geburt hat. Vorbereitungen wurden jedoch schon alleine wegen der Vorfreude auf den anstehenden Wurf Wochen vorher getroffen. Wer glaubt bei einem Züchter der schon mehrere Würfe hinter sich hat sei eine Hundegeburt Routine, der irrt sich gewaltig, denn ich glaube selbst eine Mutter die schon 10 Kinder zur Welt gebracht hat, ist es immer wieder aufs Neue eine andere Situation und neue Herausforderung.
Alle Utensilien sowie Wurfkiste stehen in unserem Wohnzimmer bereit. Dea macht überhaupt keine Anzeichen für eine Geburt. „Sie hat ja noch Zeit“ dachten wir! Die Nacht war ruhig und Dea verhält sich ganz normal. Ich war etwas angeschlagen und hatte eine Grippe die mich die Nacht wach hielt, aber dies nur nebenbei. Am Morgen nach unserem frühen Spaziergang, so gegen halb Fünf ist auch alles noch im grünen Bereich. Dea buddelt nicht und frisst auch ganz normal. Keine Senkwehen oder irgendein anderes uns bekanntes Signal ließ sie uns spüren. Wir frühstückten gemeinsam, als Daniela sagte: „Du Schatz, ich glaub es geht los“ Ich schmunzelte und sagte: “ nee das sind jetzt Senkwehen, das dauert schon noch“. Ich war mir auch hundertprozentig sicher, dass dies so ist. Mein längerer Aufenthalt auf der Toilette wegen meiner Magenverstimmung machte mir sehr zu schaffen. Dann noch die Aufregung und Danielas Aussage, es sollten heute unsere Welpen zur Welt kommen. „Naja“. „So da hast du deine Senkwehe“ meinte Daniela. Eine kleine fleckige gut gebaute kleine Maus, die eher einem Meerschweinchen ähnelte war geboren. Sie ist um 6.15 zur Welt gekommen und wiegt 326 Gramm. Jetzt war ich aber etwas überrascht. „Nun ja“ da musste ich wohl eingestehen, dass man(n) sich schon mal irren kann. Die Freude jedenfalls war sehr groß. Äehh… Natürlich musste ich mir noch ein paarmal Anhören, das eine Senkwehe nichts zum Anfassen ist. Aber wir lachten beide darüber und alles war gut. Dea war sowas von lässig und entspannt. Man konnte gar nicht glauben, dass sie gerade einen nicht gerade kleinen Welpen hervorgezaubert hat. Sensationell! Wir als ihr kleines Publikum hätten am liebsten laut geklatscht und hätten ihr ein Standing Ovation mit Respekt entgegengebracht.
Das geht natürlich nicht, denn Dea wüsste das ja gar nicht zu verstehen. Wir als „Elternpaar“ waren sehr stolz auf unsere Hündin. Nachdem wir die kleine etwas trockengerubbelt hatten und ihr Gewicht ermittelte wurde, durfte sie als erste und einzige den besten Platz an der Milchbar auswählen. Dolly, so hatte meine Frau ihr den Namen gegeben fand ohne viel suchen sofort den richtigen Ort.
Daniela musste ins Büro und ließ mich vorerst mit dem Zwerg zurück. Dea fing jetzt etwas mehr an zu hecheln und als würde sie versuchen mir mitzuteilen, das ein zweiter Welpe kommt war der Winzling schon da. Mir ist dies schon unheimlich, weil es scheint als wäre es etwas Alltägliches für unsere Hündin. Aber lieber so als anders, denn passieren kann bei einer Hundegeburt jede Menge. Man darf gar nicht drüber nachdenken. Ich half Dea wieder beim Trockenrubbeln und machte zwischenzeitlich wieder die Wurfkiste sauber und legte neue Tücher aus. Dann schickte ich Dani ein Bild via Handy und wir legten uns auf den Namen Dana fest. Wir hatten jetzt vereinbart, dass wir am Abend gemeinsam nach den geeigneten Namen suchen und festlegen. Ich malte die Zeichnung der Welpen auf unsere Formulare, auf dem unter anderem auch Gewicht und besondere Merkmale festgehalten wurden.
Doch Dana, die um 8.10 Uhr geboren war wog 276 Gramm und legte sich nach etwas zögern zu ihrer Schwester in die erste Reihe. Ich war kaum fertig mit der Reinigung des Lagers, da bäumte sich Dea auf und presste und presste… Doch es passierte nichts. „Auweh“ dachte ich. „Da war wohl die Freude über eine problemlose Geburt dahin“. Ich reichte Dea immer wieder frisches Wasser, doch dies war für sie in diesem Moment völlig unwichtig, denn Dea war voll beschäftigt ihren Welpen zur Welt zu bringen. Ein kleines jedoch hartnäckiges Etwas hing zur Hälfte auf der Grenze zwischen Geburtskanal und der neuen Welt des fast geborenen Welpen. “ Eine Steißgeburt“ Ich wartete die nächste Wehe ab und half Dea beim Lösen ihres erstgeborenen Rüden. Diavolo war genau der richtige Name für diese teuflische Widerspenstigkeit. Auch die dunkle Farbe mit nur wenigen weißen Abzeichen sprach für den 275 Gramm schweren Jungen, der um 8.30 das Licht der Welt erblickte. Nun war Dea schon erschöpft von der Strapaze. Ich natürlich auch. Ich war auch fix und fertig, da mich meine Erkältung immer wieder zur Toilette trieb und ich mit einem Ohr voll konzentriert Deas hecheln verfolgte. Doch so kam es, dass ich trotz völliger Aufmerksamkeit, die Geburt von Duck nur noch im Endstadion mitbekam. Auf dem Weg zur Wurfkiste konnte ich nur noch das schmatzen von Dea hören, die mit viel Liebe ihren Kleinen trockenleckte. Der Rüdenzwerg wog 271 Gramm und wurde gegen 8.45 geboren.“ Na was ist denn jetzt los“ dachte ich. Dea richtet sich auf und brachte nur wenige Minuten später ein Mädchen zur Welt. Debby wog 272 Gramm und durfte als fünftes Glied im Rudel nach den üblichen Ritualen an das Gesäuge ihrer Mutter platz nehmen. In die vorbereitete Styroporkiste mit Wärmflasche kamen nun die Fünf Welpen um Dea etwas Platz für die noch anstehenden Welpen zu geben. Nachdem wir unsere Vorsorgeuntersuchungen und Röntgenbilder von unserer trächtigen Hündin gemacht hatten, konnten wir von einer Geburt mit sieben Welpen ausgehen. Nach unserer Erfahrung sind es aber meist mehr, da sich hinter den Organen oft noch ein Embryo versteckt, den man auf dem Bild nicht erkennt.
Zeit für eine Tasse Kaffee und eine gemütliche Zigarette. Von unserer Terrasse habe ich genau einen Blick auf die Wurfkiste und kann so entspannt meinem Laster nachgehen, „dachte ich“ um exakt , also um genau der gleichen Zeit als ich mir die schöne heiße Tasse zum Munde führte und danach den ersten Zug meiner Zigarette nehmen wollte, wurde ich durch ein stöhnen von Dea unterbrochen. „Ja ein Zeichen aufzuhören“ so ist es. Wieder die Schutzkleidung Mundschutz und Desinfektion bevor ich wieder bei Deas Wurfkiste bin. Leider muss diese Sicherheitsmaßnahme sein, denn meine Grippe kann tödlich für die Welpen enden. Ich hatte ohnehin ein schlechtes Gewissen die Welpen anzufassen. Doch unser Tierarzt meinte, bei ausreichenden Vorsichtsmaßnahmen könne nichts passieren.
Nun gut “ Schluss mit jammern“ Hier geht es ja schließlich nicht um mich. Dea zeigt mir an, das sie Durst hat. „Mittlerweile kenne ich unsere Hündin so gut, dass bestimmte Gesten von Ihr eindeutig sind“. Sie muss natürlich viel Flüssigkeit zu sich nehmen, da sie auch viel verliert. Nach dem letzten Schluck Wasser quietscht Dea wieder und presst mit geschlossenen Maul und sichtlicher Anstrengung unsere Daisy aus dem Geburtskanal. Daisy sieht mit ihren dunklen Ohren und dem Punkt auf dem Kopf sehr lustig aus und ist leicht wieder zu erkennen. Mit einem Kampfgewicht von 306 Gramm kann sie nun um den besten Platz an der Milcharena kämpfen. Um 9.12 Uhr wurde sie geboren. Man sieht nun schon wer Überlebenswillen zeigt und genug Ausdauer hat seinen Platz am Gesäuge zu verteidigen. Das macht sich im späteren Hundeleben auch wieder bemerkbar. Wir halten jede Besonderheit schriftlich fest um unsere Theorien zu kontrollieren.
Bis zum heutigen Tag sind unsere Prognosen zu 100 % eingetreten. Ein Grund warum Sie sich bei der Welpenauswahl auch auf das Gespür Ihres ausgewählten Züchters verlassen sollten. Nicht immer passt der Welpe den sich sein Halter ausgesucht hat. Aber dies nur am Rande bemerkt.
Ich spüre, dass dies noch nicht das Ende ist und denke gar nicht daran mir eine Pause zu gönnen. Dea hat ja auch keine, dachte ich. Nun genau so war es auch. Eine eher leichte Geburt war Djamiela, die mit ihren 304 Gramm um 9.25 Uhr recht unbemerkt das Licht der Welt erblickte. Einer der Welpen, die wissen was sie wollen. Sie wurde von Dea liebevoll geleckt und trockengelegt. Um den Kreislauf etwas anzuregen werden die Kleinen mit einem rauen Handtuch abgerieben. Dass ihnen das nicht gefällt, zeigen die kleinen durch lautes Fiepen. Aber was sein muss sein. Djamiela krabbelt über ihre Geschwister um auch da hin zu kommen, wo die anderen bereits sind. Es ist schon faszinierend wie der Instinkt eines wenig Minuten alten Welpen intakt ist.
Nachdem das Lager wieder gereinigt ist, scheint Dea ihre Pause zu genießen. Irgendwie sieht sie glücklich aus. Eigentlich müsste Dea mal nach draußen, aber der Drang bei ihren Kindern zu bleiben ist stärker. Laut Röntgenbild sind jetzt alle erwarteten Welpen da. Ich bin mir sicher, dass noch ein Welpe kommen wird. Eigentlich reichen sieben Welpen völlig aus und ist gut für eine Hündin zu bewältigen. Die Natur ist da jedoch anderer Meinung und beschert uns nach einer guten Stunde Pause noch einen Jungen, der genauso auf leisen Pfoten in die Hundewelt tritt wie seine Schwester zuvor. Die beiden ähneln sich auch anfangs etwas. Doch nach der Geburtskontrolle und der Ermittlung des Gewichts wird ein zusätzliches Etwas den eindeutigen Unterschied bestätigen. Auch ist Derensy mit seinem 290 Gramm etwas leichter. Nach dem Trockenlegen wird auch das Fell eindeutig heller. Derensy wurde um 10.30 Uhr geboren.
Um 11.10 Uhr stellt sich der letzte im Bunde bei mir vor. Donald wurde er von uns getauft. Ein schönes Muster mit einem Punkt auf dem Kopf waren eindeutige Erkennungsmerkmale des Rüden, der zum Glück auch einen unproblematischen Eintritt in die Erdatmosphäre hatte.
Nachdem ich nun alles wieder Rein machte, die Welpenkiste neu auslegte genoss ich, genau wie Dea die Pause und legte mich entspannt neben unsere tapfere Hündin und war wieder stolz auf unsere Nachkommen.